Buchtipp: Dossier Verschwörungstheorie – Band 2

Dossier Verschwörungstheorie Band 2 Buchcover

Band 2 knüpft an die Erkenntnisse aus Band 1 an uns stellt schlechte Verschwörungstheorien bzw. Pseudo-Theorien in den Mittelpunkt. Diese haben ein beachtliches Schadenspotential und können sehr gefährlich werden: Woran liegt das und was können wir dagegen tun? Darauf gibt das Autorenteam in diesem 2. Band die Antwort.

In Band 2 geht es um diese Leitfragen:

  1. Worin genau liegt die Gefahr „bösartiger“ Verschwörungskonstrukte und wie werden sie zur Waffe?
  2. Welche Strategien und Manipulationstaktiken werden eingesetzt, um schlechte Theorien als respektabel zu tarnen?
  3. Warum fallen so viele Menschen auf diese Tricks herein und glauben an unhaltbare Verschwörungskonstrukte?
  4. Warum handeln darüber hinaus so viele Menschen auf dieser Basis?
  5. Welche Parallelen und Verbindungen gibt es zu anderen Phänomenen wie Esoterik, Trickbetrug, „alternativen Heilmethoden“, Religion?
  6. Wie diskutiert man mit Menschen, die ernsthaft an unhaltbare Verschwörungstheorien und Verschwörungsmärchen glauben?
  7. Welche Rolle spielen Verschwörungskonstrukte im politischen und religiösen Extremismus? 
  8. Wie können wir als offene Gesellschaft die Waffe Verschwörungstheorie wirkungsvoll entschärfen?

Andreas Edmüller und Judith Faessler

Verschwörungstheorien als Waffe

Wie man die Tricks der Verschwörungsgauner durchschaut und abwehrt

  • Verlag: Rediroma-Verlag
  • Seitenzahl: 376
  • Erscheinungstermin: 27.06.2023
  • Sprache: Deutsch
  • Abmessung: 2205/135/26 mm
  • ISBN-13: 9783985273959

Bestellmöglichkeiten…

Verschwörungstheorien als Waffe

Buchtipp: Dossier Verschwörungstheorie – Band 1

Dossier Verschwörungstheorie - Band 1

/MN Mit dem ersten von zwei Bänden liefert Andreas Edmüller eine detaillierte und aufschlussreiche Anleitung zum professionellen Umgang mit Verschwörungstheorien.

Die grundsätzlichen Fragen, um deren Beantwortung es dabei geht, fasst der Autor wie folgt zusammen:

  • Was ist eigentlich eine Theorie?
  • Was zeichnet eine gute Theorie aus?
  • Wann haben wir es mit einer Pseudo-Theorie zu tun?
  • Verschwörungsspinner oder seriöse Aufklärer – wie erkenne ich den Unterschied?
Dr. Andreas Edmüller

Wie man Verschwörungstheorien professionell analysiert

In diesem ersten Band beleuchtet Edmüller die „Theorie der Theorie“: Es geht hier nicht primär darum, möglichst viele Verschwörungstheorien „aufzudecken.“ Vielmehr soll der Leser das Handwerkszeug kennen und anwenden lernen, mit dem man Verschwörungstheorien professionell analysiert.

Wer zum Beispiel schon das Buch „Die Legende von der christlichen Moral – Warum das Christentum orientierungslos ist“ gelesen hat, konnte sich dabei schon von der besonderen Fähigkeit Edmüllers überzeugen, auch komplexe Themen und Zusammenhänge sehr anschaulich zu gliedern, verständlich zu beschreiben – und dem Ganzen durch seinen angenehmen Sprachstil sogar noch einen Unterhaltungswert mitzugeben.

Diese Fähigkeiten des Argumentationsexperten machen auch das vorliegende Buch zu einem besonderen Lesevergnügen: Schritt für Schritt baut Edmüller seine Anleitung in insgesamt 8 Kapiteln auf.

Jedes Kapitel endet mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte, die dann auch für die folgenden Kapitel von Bedeutung sind.

Umsetzung in die Praxis an drei Beispiel-Verschwörungstheorien

Besonders hilfreich und auch spannend empfand ich die Möglichkeit, zum Abschluss der einzelnen Kapitel das Erlernte an drei Verschwörungstheorien (Watergate, Chemtrails und QAnon) direkt in der Praxis anwenden zu können.

Diese drei recht verbreiteten Verschwörungstheorien untersucht der Autor exemplarisch mit den Fragestellungen des jeweiligen Kapitels. So lernt der Leser nach und nach, welche Kriterien es zu untersuchen gilt, um schließlich zu einer objektiven Einschätzung der Plausibilität und des Wahrheitsgehaltes einer Verschwörungstheorie kommen zu können.

Während alle drei Theorien zu Beginn des Buches quasi neutral ins Rennen gehen, werden im Verlauf des Buches die Unterschiede und Gemeinsamkeiten immer deutlicher erkennbar. Eine, für manche Leser vielleicht erstaunliche Erkenntnis dabei: Eine Verschwörungstheorie muss nicht a priori falsch sein!

Für alle, die ihr Fachwissen noch weiter vertiefen möchten, liefert Edmüller viele weiterführende Buchtipps.

Und wer das Erlernte selbst in die Praxis umsetzen möchte, findet am Ende des Buches hilfreiche Checklisten, mit denen man selbst alle beliebigen Theorien auf Plausibilität und Wahrheitsgehalt hin untersuchen kann.

Mein Fazit: Unbedingt lesenswert!

Das Buch „Verschwörungsspinner oder seriöser Aufklärer?“ von Andreas Edmüller liefert eine umfangreiche, aber trotzdem gut verständliche Anleitung, um Verschwörungstheorien unvoreingenommen und kritisch zu analysieren. Die Konzentrierung auf die drei exemplarisch untersuchten Verschwörungstheorien halte ich dabei für sehr gelungen.

Die Lektüre erfordert einiges an Aufmerksamkeit, weil viele der Definitionen und Begrifflichkeiten wie etwa Theoriekern, Mustererklärung oder sperrige Daten auch in den folgenden Kapiteln immer wieder auftauchen.

Da gerade in letzter Zeit und nicht zuletzt „begünstigt“ durch die sozialen Medien immer neue Verschwörungstheorien entstehen, hatte es sich für mich auf jeden Fall gelohnt, die Zeit in die Lektüre des Rezensionsexemplares zu investieren und zu lernen, wie man Verschwörungstheorien professionell analysiert.

Der vorliegende erste Band liefert hierfür eine sehr gut strukturierte und verständliche Anleitung und ist deshalb unbedingt empfehlenswert für alle, die dieses „Handwerk“ von einem ausgewiesenen Experten auf diesem Gebiet lernen möchten.

Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf den 2. Band, der bereits, gemeinsam mit der Co-Autorin Judith Faessler in Arbeit sein soll 😉

Dossier Verschwörungstheorie – Band 1

Das Buch „Dossier Verschwörungstheorie – Band 1: Verschwörungsspinner oder seriöser Aufklärer? Wie man Verschwörungstheorien professionell analysiert“ von Dr. Andreas Edmüller ist als Print-Ausgabe (14,95 €) und als E-Book (9,99 €) bei diesen Buchhändlern erhältlich.

Taschenbuch

  • Verlag: Rediroma-Verlag
  • Seitenzahl: 320
  • Erscheinungstermin: 30. 11. 2021
  • Sprache: Deutsch
  • Abmessung: 205 x 135 x 22mm
  • ISBN-13: 9783985273652
  • ISBN-10: 3985273650

E-Book

  • Verlag: Rediroma-Verlag
  • Seitenzahl: 320
  • Erscheinungstermin: 2. 12. 2021
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 9783985274147

Auf der Webseite dossier-verschwoerungstheorie.de bietet der Autor Andreas Edmüller neben einer Zusammenfassung des Inhaltes auch Leseproben aus allen 8 Kapiteln an.

Der „Hängemattenbischof“ zu Besuch in Fulda

Hängemattenbischof in Fulda

Anlässlich der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) vom 20. bis 23. September in Fulda protestieren die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) und das Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen erneut gegen den unsäglichen Umgang mit den Betroffenen sexuellen Missbrauchs in kirchlichen Einrichtungen.

Um ihrer Enttäuschung Ausdruck zu verleihen, werden drei Kunstwerke gezeigt: Das „Glücksrad der Entschädigung“, der international bekannt gewordene „Hängemattenbischof“, und die „Lange Bank des Missbrauchsskandals“.
(Quelle: hpd.de)

Hier einige Impressionen von heute:

Buchtipp: Produktives Streiten

Buchtipp: Produktives Streiten

(LM) Die Wichtigkeit dieses Buches kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Es geht hier um Streiten im positiven Sinne, im Dienst des Erkenntnisgewinns und auf breiter gesellschaftlicher Ebene.

Eine wichtige Feststellung im Buch ist, dass Neugierde ein sehr guter Schutz vor offensivem, unproduktivem Streiten ist.

Der ewige Konflikt zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik (konsequentialistische Ethik) wird genauer betrachtet und teilweise aufgelöst.

Interessanterweise macht das Buch den Eindruck, ein Gegenentwurf zur gewissermaßen „missbräuchlichen“ Rhetorik zu sein, deren Ziel es ist, den so wahrgenommenen „Gegner“ mit psychologischen und sprachlichen Techniken im Streit zu besiegen — ggf. ist dabei gerade wichtig, wer in den Augen eines Publikums als Sieger hervorgeht (siehe z. B. Debatten zwischen US-Präsidentschaftskandidaten).

Dieses Buch gibt einem ganz im Gegenteil sogar Methoden an die Hand, mit denen man die Position des Gegners stärken kann und vermeiden kann, dass er z. B. aufgrund verletzten Stolzes eine Reaktanzreaktion zeigt.

Ich sagte ja schon gelegentlich, dass ich eher Gesprächspartner als Gesprächsgegner sehe und dass ich Streite als Erörterungen betrachte, bei denen man die Argumente und Anschauungen des Gegenübers kritisch abklopft. Dies ist eine wirksame Kulturtechnik, um unsere Gehirne miteinander zu verschalten und ein stärkeres kollektives Gehirn zu schaffen, das uns der objektiven Wahrheit näherbringt und uns bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen hilft.

Das dünne Buch (es hat eine Heftbindung) ist unheimlich gut und kompakt geschrieben. Ich empfinde es persönlich als eins der gesellschaftlich wichtigsten Bücher der letzten Jahrzehnte. Durch die Debattenkultur im Internet, die man tatsächlich als besonders defizitär bezeichnen muss, bekommt es besondere Dringlichkeit.

Ganz dem Geiste der Aufklärung entsprechend enthält das Buch in 66 Seiten Text ganze 63 Literaturverweise, um Aussagen zu belegen und dem Leser die Möglichkeit zu geben, sich weiter in ein Thema zu vertiefen.

Beziehen kann man das Buch bei: https://www.denkladen.de/product_info.php?products_id=2855

Anmerkung: Wir haben keinen materiellen Nutzen durch die Veröffentlichung von Buchtipps.

Quelle: Eigenes Foto
Quelle: Eigenes Foto

Er hat sein Wort gehalten – Bischof Ackermann kam, versprach und sägte

Repost eines Facebook-Posts vom 23.09.2020 on 11tes-gebot.de

Es ist tatsächlich passiert, der Missbrauchsbeauftragte der DBK, Bischof Ackermann aus Trier, hat sich zu einem verpflichtenden Versprechen überreden lassen und durfte als Belohnung 6 cm von der langen Bank absägen.

Foto © M. Strott-Heinrich

Zuvor musste uns Ackermann versprechen, dass es eine dem Leid entsprechende Entschädigung ohne erneute umfangreiche Anträge geben wird und die Bischöfe offen eingestehen, dass sie für sämtliche Missbräuche mit verantwortlich sind, da sie durch ihr Nichtstun erst unzählige weitere Straftaten möglich gemacht und damit vermeidbares Leid vervielfältigt haben.

Wir haben allerdings gleich angekündigt, dass wir, sollte sein Versprechen nicht der Wahrheit entsprechen, nicht nur das abgesägte Stück wieder anleimen, sondern auch die Bank entsprechend unserer Enttäuschung bei der nächsten Bischofs-Konferenz verlängern werden.

Tatsächlich konnte der in handwerklichen Dingen nicht ausgebildete Bischof es nicht abwarten „seine lange Bank“ ein Stück abzusägen. Etwas enttäuscht war er, als wir ihn mit der Bügelsäge in der Hand noch etwas zappeln und sein Versprechen bekräftigen ließen. Mit überraschend gekonnt kräftigen Zügen sägte er die Bank mit einer im Vergleich zur Missbrauchsaufarbeitung ungewohnt rasanten Geschwindigkeit ein Stück „mit uns“ ab. – Eigentlich eher alleine, wir mussten lediglich nur den Sägewinkel etwas lenken, dass der Schnitt sich nicht ganz so verbiegt, wie die Worthülsen der Bischöfe zur Missbrauchsdebatte.

Im Anschluss haben wir mit ihm das abgesägte Stück der langen roten Bank der Opfer und der Missbrauchsvertuschung zur grünen winzigen Bank der Hoffnung getragen und gemeinsam als Ersatz für einen Handschlag, aber mit der Wiederholung seines Versprechens symbolisch niedergelegt.

Foto © M. Strott-Heinrich

Erfreulicherweise machte der seit heute eine Bank-Lehre beginnende Bischof den Fehler zu sagen, dass man sich ja jetzt noch unterhalten könnte, jedoch keine Sitzgelegenheit da wäre. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lasse und die Chance genutzt, die kleine grüne Biertisch-Garnitur neu und mit Abstand zu positionieren: Matthias Katsch vom Verein Eckiger Tisch und Bischof Ackermann führten ein Gespräch am hoffnungsvollen Tisch am niedergelegten Versprechen in Form eines Lange-Bank-Stückes.

Hier entwickelte sich vor laufenden Kameras ein Gespräch, das es so noch nie gegeben hat. Katsch bestätigte uns auch, dass er Ackermann in einem Gespräch noch nie so nahe saß und vermutlich nie öffentlich und auf dieser Augenhöhe. Wir sind stolz drauf, dass wir das ermöglichen und den Anliegen von Betroffenen etwas mehr Gehör verschaffen konnten.

Gefilmt wurde die ganze Aktion von uns selbst, arte, dem WDR für die ARD und dem DomRadio aus Köln. Als anwesenden Radiosender konnten wir den BR entdecken, es konnte ein weiterer vor Ort gewesen sein. Wer Artikel im Print oder online findet, bitte gerne hier teilen. Über Original-Printartikel freuen wir uns auch immer und übernehmen gerne das Porto. ☝️😎

Wie vermutet schnitt der Missbrauchsbeauftragte Ackermann das Stück von „seiner langen Bank“, welche laut ihm so viel zu lang dargestellt sei, deutlich besser ab, als mit seinem Versprechen, dass bei der Herbstversammlung ein deutlich besseres Ergebnis als bei der Frühjahrsversammlung herauskommen würde.

Nicht erwartet hatten wir, dass genau das Gegenteil der Fall sein würde.

Daher werden wir, wie mit Ackermann ausgemacht, nicht nur das Stück wieder anleimen, sondern die Bank zur nächsten Frühjahrskonferenz entsprechend unserer Enttäuschung verlängern und damit im Februar 2021 in Dresden zu Gast sein und über die das unsägliche Verhalten der Kirche gegenüber den Betroffenen aufklären.

Das Nötigste, Unvermeidliche, verkündet wie immer im Brustton moralischer Überlegenheit.

Das von Bischof Ackermann angekündigte „für alle zufriedenstellende Ergebnis“ entpuppte sich bei der Abschlusspressekonferenz der Bischofskonferenz dann doch wieder als das Übliche: Das Nötigste, Unvermeidliche, verkündet wie immer im Brustton moralischer Überlegenheit. Das zog einige kritische Journalistenfragen nach sich und die enttäuschte Reaktion der Betroffenen ließ nicht lange auf sich warten.

(Quelle: hpd.de: Doch nichts Neues bei der Missbrauchsentschädigung – Bischof Bätzing: „Ein ’nur‘ kann ich hier wirklich nicht sehen“)

)

Kunstaktion „Die Lange Bank des Missbrauchsskandals“ auf dem Fuldaer Domplatz

Fulda. Anlässlich der diesjährigen Bischofskonferenz in Fulda war auch die gbs-Kunstaktion „11tes Gebot“ in der Domstadt. Gleich am ersten Tag bekam die „Lange Bank“ prominenten klerikalen Besuch.

Der Name „11tes Gebot“ bezieht sich auf die Installation „Moses“, mit der David Farago und sein Team regelmäßig auf Kirchentagen darauf hinweisen, dass solche Glaubensfeste von den Veranstaltern selbst zu bezahlen seien.

Thema Missbrauchsskandal der katholischen Kirche

Moses war diesmal zuhause geblieben. Stattdessen widmeten die Künstler ihre Aktion in Fulda einem brisanten Thema, das die Bischöfe für ihr diesjähriges Treffen auf der Agenda haben: „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz.“

Thema der Aktion

Die „Lange Bank“ bezieht sich auf eine Aussage von Bischof Ackermann, der als „Missbrauchsbeauftragter“ der katholischen Kirche in Deutschland für die Aufklärung und Aufarbeitung des Skandals zuständig ist. Ackermann hatte beteuert, dass die Kirche diese Aufgabe „nicht auf die lange Bank schieben“ werde.

Die Lange Bank

Wie lange diese Bank inzwischen bzw. immer noch allerdings wirklich ist, verdeutlichte die Kunstaktion mit unterschiedlich langen Bänken:

sehr kurz: die Grüne Bank
  • Eine sehr kurze grüne Bank symbolisiert dabei, der liturgischen Farbgebung entsprechend, den bisher schon geleisteten Beitrag kirchlicherseits.
  • Nur etwas länger ist die violette Bank der Besinnung, Umkehr und Buße.
  • Die rote und mit großem Abstand längste Bank Bank symbolisiert den großen Anteil, der nach wie vor ungeklärt und unbearbeitet im Raum steht.

Interessante Gespräche

Auch wenn der Publikumsverkehr an diesem Dienstag auf dem Domplatz überschaubar war, interessierten sich immer wieder Passanten für das Anliegen der Künstler.

Nicht selten entwickelten sich auch längere Gespräche zu weiteren Punkten, die die gbs zum Beispiel mit der Busbeschriftung oder in mitgebrachten Flyern thematisiert.

Interessanterweise hatte ich kein Gespräch mitbekommen, in dem jemand die Kunstaktion ausdrücklich kritisiert hätte. Vielmehr war ich erstaunt, wie wenig die meisten Gesprächspartner zum Beispiel über das kirchliche Geschäftsmodell der staatlichen Fremdfinanzierung wussten.

Auch einige Vertreter des Vereins Evolutionäre Humanisten Fulda waren vor Ort. Dabei entstand auch ein Interview mit David, das in Kürze auf der Webseite gbs-fulda.de zu sehen sein wird.

Die violette Bank…

„Eckiger Tisch“ fordert #AusgleichendeGerechtigkeit

Mit dabei war auch Matthias Katsch von der Betroffenenorganisation „Eckiger Tisch“ mit einer Installation unter dem Motto #AusgleichendeGerechtigkeit:

Seit mehr als acht Jahren fordert ECKIGER TISCH im Namen der Betroffenen die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle, Hilfe für die Betroffenen sowie eine angemessene Entschädigung für die ihnen zugefügten Schäden. Auf die Erfüllung dieser drei Forderungen warten die Betroffenen bis heute vergeblich.
(Quelle: eckiger-tisch.de)

Die gesamte Installation auf dem Fuldaer Domplatz

„…hoffen, ein Stück der Bank absägen zu können“

Unerwartet bekam die Lange Bank dann noch prominenten klerikalen Besuch: Während die restliche katholische Funktionärsriege an der Installation vorbeischwebte, unterhielt sich Bischof Stefan Ackermann persönlich mit David Farago.

 

David Farago (11tes Gebot) und Missbrauchsbeauftragter Bischof Stefan Ackermann im Gespräch

Als Ergebnis des Gespräches versprach Ackermann, die Lange Bank kürzen zu wollen. Vielleicht gelinge es sogar, von der Langen Bank schon während des gerade begonnenen Treffens wenigstens ein kleines Stückchen „absägen“ zu können.

Am Mittwoch und Donnerstag ist die Lange Bank tagsüber nochmal auf dem Fuldaer Bonifatiusplatz präsent, um noch mehr Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen. –MN

Der hpd berichtet ebenfalls über die Aktion und informiert:

  • Am Mittwochabend findet eine Lesung mit Gesprächsrunde zum Thema Erfahrungen mit der Aufarbeitung sexueller Gewalt in der katholischen Kirche statt. Es lesen Luna Born aus ihrem Buch „Missbrauch mit den Missbrauchten“ sowie Matthias Katsch aus seinem Buch „Damit es aufhört“. Weitere Betroffene und Aktivisten sind anwesend und werden sich im anschließenden Gespräch über ihre Erfahrungen austauschen. (Quelle: hpd.de)

Weiterlesen

Weiterführende Links

Kennenlernen

Sie interessieren sich für Humanismus und Säkularismus? Sie möchten mal andere Menschen kennen lernen, die sich mit diesen Themen beschäftigen? Oder Sie haben weltanschauliche Fragen, zu denen Sie gerne mal eine humanistische Perspektive kennen lernen möchten?

Dann laden wir Sie herzlich zum monatlichen Stammtisch des Vereins Evolutionäre Humanisten Fulda e. V. ein.

Die neuen Termine veröffentlichen wir jeweils auf unserer Webseite.

Evolution ist eine logische Konsequenz

Evolution

In einem Blogbeitrag erklärt Leif, warum die Evolution eine logische Konsequenz ist. Der Leser hat außerdem die Möglichkeit, direkt auf der Seite evolutionäre Prozesse selbst zu simulieren.

Wenn die Realität der Evolution angezweifelt wird, so wird dies fast immer auf die gleiche Weise getan: Es wird das Wort „Evolutionstheorie“ in den Mittelpunkt gestellt und das Grundwort „Theorie“ in seiner umgangssprachlichen Bedeutung erklärt. Kurzgefasst ist die Aussage: „Es ist doch nur eine Theorie“. Diesem Missverständnis lässt sich natürlich sehr einfach begegnen. Streitgespräche über Wortbedeutungen tendieren jedoch dazu, niemals zu einem Ende zu kommen. Ich halte es deshalb für sinnvoller, das fast lächerlich simple Prinzip hinter der Evolution zu erklären. Für dieses Prinzip ist jegliche Empirie oder Komplexität irrelevant (typischerweise versteigen sich Diskutanten darin), außerdem ist es unabhängig von der Domäne, also nicht auf die Biologie beschränkt. Um anschaulich zu bleiben, werde ich mit meiner Wortwahl jedoch nahe an der Biologie bleiben.

  1. Lebewesen der gleichen Spezies sind unterschiedlich, weil sie keine exakte Kopie ihrer Eltern sind.
  2. Ein Lebewesen steht in Beziehung zu seiner Umwelt. Diese Beziehung beeinflusst die Wahrscheinlichkeit des Überlebens und der Fortpflanzung.

Noch kürzer: Variation und Selektion. Wenn man das verstanden hat, hat man auch die Evolution verstanden. Wer die Tatsache der Evolution leugnen will, muss Variation oder Selektion leugnen.

Wer über die obigen Punkte nachdenkt, wird außerdem erkennen, dass das vielzitierte Überleben des Stärkeren nicht korrekt ist. Denn Stärke ist nur eine bestimmte Eigenschaft, mit der ein Lebewesen in Beziehung zu seiner Umwelt treten kann. Aber auf Stärke kommt es nicht immer an. Optimal lebt es sich, wenn man optimal an die Umwelt angepasst ist. So ist die originale Phrase Survival of the fittest eher zu übersetzen als Überleben des Angepasstesten.

Die 10 Gebote einer rationalen Diskussion

10 Regeln für rationale Diskussionen

Für eine sachliche und ergiebige Diskussion ist es sinnvoll, bestimmte Regeln einzuhalten. Hier helfen die 10 Gebote einer rationalen Diskussion:

  1. Du sollst nicht deinen Kontrahenten persönlich angreifen, sondern sein Argument.
    (Argumentum ad hominem)
  2. Du sollst ein Argument deines Kontrahenten nicht falsch auslegen oder übertreiben, damit es leichter zu attackieren ist.
     (Straw-Man Argument)
  3. Du sollst nicht vom Kleinen auf das Große schließen.
    (Übertriebene Generalisierung)
  4. Du sollst nicht argumentieren, ohne Prämissen deiner Argumentation zu belegen, wo nötig.
     (Aus der Luft greifen)
  5. Du sollst nicht behaupten, nur weil eine Sache vor einer anderen geschah, existiere ein Zusammenhang.
    (Post hoc, ergo propter hoc)
  6. Du sollst ein Argument nicht auf nur zwei vermeintliche Möglichkeiten begrenzen.
    (Falsches Dilemma)
  7. Du sollst ein Argument nicht aufgrund deiner Ignoranz zurückweisen.
    (Argumentum ad ignorantiam)
  8. Du sollst nicht auf Deiner Richtigkeit beharren, wenn Dir das Gegenteil sachlich demonstriert wurde.
    (Tibi prudentia praesto)
  9. Du sollst nicht behaupten, dass „dieses“ „jenem“ folgt, wenn „es“ keinerlei logische Verbindung gibt.
    (Non sequitur)
  10. (10) Du sollst nicht behaupten, dass deine Behauptung wahr oder akzeptabel ist, nur weil sie populär ist.
    (Argumentum ad populum)