Er hat sein Wort gehalten – Bischof Ackermann kam, versprach und sägte

Repost eines Facebook-Posts vom 23.09.2020 on 11tes-gebot.de

Es ist tatsächlich passiert, der Missbrauchsbeauftragte der DBK, Bischof Ackermann aus Trier, hat sich zu einem verpflichtenden Versprechen überreden lassen und durfte als Belohnung 6 cm von der langen Bank absägen.

Foto © M. Strott-Heinrich

Zuvor musste uns Ackermann versprechen, dass es eine dem Leid entsprechende Entschädigung ohne erneute umfangreiche Anträge geben wird und die Bischöfe offen eingestehen, dass sie für sämtliche Missbräuche mit verantwortlich sind, da sie durch ihr Nichtstun erst unzählige weitere Straftaten möglich gemacht und damit vermeidbares Leid vervielfältigt haben.

Wir haben allerdings gleich angekündigt, dass wir, sollte sein Versprechen nicht der Wahrheit entsprechen, nicht nur das abgesägte Stück wieder anleimen, sondern auch die Bank entsprechend unserer Enttäuschung bei der nächsten Bischofs-Konferenz verlängern werden.

Tatsächlich konnte der in handwerklichen Dingen nicht ausgebildete Bischof es nicht abwarten „seine lange Bank“ ein Stück abzusägen. Etwas enttäuscht war er, als wir ihn mit der Bügelsäge in der Hand noch etwas zappeln und sein Versprechen bekräftigen ließen. Mit überraschend gekonnt kräftigen Zügen sägte er die Bank mit einer im Vergleich zur Missbrauchsaufarbeitung ungewohnt rasanten Geschwindigkeit ein Stück „mit uns“ ab. – Eigentlich eher alleine, wir mussten lediglich nur den Sägewinkel etwas lenken, dass der Schnitt sich nicht ganz so verbiegt, wie die Worthülsen der Bischöfe zur Missbrauchsdebatte.

Im Anschluss haben wir mit ihm das abgesägte Stück der langen roten Bank der Opfer und der Missbrauchsvertuschung zur grünen winzigen Bank der Hoffnung getragen und gemeinsam als Ersatz für einen Handschlag, aber mit der Wiederholung seines Versprechens symbolisch niedergelegt.

Foto © M. Strott-Heinrich

Erfreulicherweise machte der seit heute eine Bank-Lehre beginnende Bischof den Fehler zu sagen, dass man sich ja jetzt noch unterhalten könnte, jedoch keine Sitzgelegenheit da wäre. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lasse und die Chance genutzt, die kleine grüne Biertisch-Garnitur neu und mit Abstand zu positionieren: Matthias Katsch vom Verein Eckiger Tisch und Bischof Ackermann führten ein Gespräch am hoffnungsvollen Tisch am niedergelegten Versprechen in Form eines Lange-Bank-Stückes.

Hier entwickelte sich vor laufenden Kameras ein Gespräch, das es so noch nie gegeben hat. Katsch bestätigte uns auch, dass er Ackermann in einem Gespräch noch nie so nahe saß und vermutlich nie öffentlich und auf dieser Augenhöhe. Wir sind stolz drauf, dass wir das ermöglichen und den Anliegen von Betroffenen etwas mehr Gehör verschaffen konnten.

Gefilmt wurde die ganze Aktion von uns selbst, arte, dem WDR für die ARD und dem DomRadio aus Köln. Als anwesenden Radiosender konnten wir den BR entdecken, es konnte ein weiterer vor Ort gewesen sein. Wer Artikel im Print oder online findet, bitte gerne hier teilen. Über Original-Printartikel freuen wir uns auch immer und übernehmen gerne das Porto. ☝️😎

Wie vermutet schnitt der Missbrauchsbeauftragte Ackermann das Stück von „seiner langen Bank“, welche laut ihm so viel zu lang dargestellt sei, deutlich besser ab, als mit seinem Versprechen, dass bei der Herbstversammlung ein deutlich besseres Ergebnis als bei der Frühjahrsversammlung herauskommen würde.

Nicht erwartet hatten wir, dass genau das Gegenteil der Fall sein würde.

Daher werden wir, wie mit Ackermann ausgemacht, nicht nur das Stück wieder anleimen, sondern die Bank zur nächsten Frühjahrskonferenz entsprechend unserer Enttäuschung verlängern und damit im Februar 2021 in Dresden zu Gast sein und über die das unsägliche Verhalten der Kirche gegenüber den Betroffenen aufklären.

Das Nötigste, Unvermeidliche, verkündet wie immer im Brustton moralischer Überlegenheit.

Das von Bischof Ackermann angekündigte „für alle zufriedenstellende Ergebnis“ entpuppte sich bei der Abschlusspressekonferenz der Bischofskonferenz dann doch wieder als das Übliche: Das Nötigste, Unvermeidliche, verkündet wie immer im Brustton moralischer Überlegenheit. Das zog einige kritische Journalistenfragen nach sich und die enttäuschte Reaktion der Betroffenen ließ nicht lange auf sich warten.

(Quelle: hpd.de: Doch nichts Neues bei der Missbrauchsentschädigung – Bischof Bätzing: „Ein ’nur‘ kann ich hier wirklich nicht sehen“)

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